Ich habe eine starke Bindung zur Natur, zu meinem Garten. Den Kopf abschalten, mit den Händen etwas tun – jäten, pflanzen, zurückschneiden – und nach getaner Arbeit ein sichtbares Resultat sehen, das tut mir gut.
Mein Garten ist ein guter Lehrmeister.


In meinem Garten hat es viele Wurzeln. Kinder, die mit Freude lernen und Fortschritte machen, entwickeln ein gesundes Selbstbewusstsein. Zu wissen, ich kann etwas, ist die Wurzel für ein gelingendes Leben.


Mein Garten hat mich gelehrt, nicht das, was das Auge gern hätte zu pflanzen, sondern, das, was zum Standort passt. Für die Arbeit mit den Kindern bedeutet dies, nicht Fähigkeiten zu erzwingen, die man gerne hätte, sondern die individuell vorhandenen Fähigkeiten zu stärken und zu fördern.


Mein Garten braucht gute Bedingungen fürs Wachstum: Licht, Wärme und Wasser. Auch Kinder brauchen günstige Bedingungen für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten: Wertschätzung, das Gefühl, ernst genommen zu werden und Akzeptanz.


Mein Garten braucht Pflege und Geduld. Selbst ein Naturgarten muss gehegt und gepflegt werden. Man kann nicht einfach alles wachsen lassen. Aus vereinzelten Trieben und Ästen wird erst mit der Zeit eine vielseitig blühende Hecke. Auch die Arbeit mit Kindern braucht Geduld und Pflege. Geduld, weil die Lern- und Entwicklungsprozesse nie kontinuierlich verlaufen und Pflege im Sinn von Zuwendung und Begleitung.


In meinem Garten blüht es von Januar bis in den Spätherbst. Auch Kinder blühen auf, wenn ihre Lernfreude und ihr Interesse geweckt und weiterentwickelt werden.

Verena Hofer | Begabungsförderung und Beratung | Kreuzenstrasse 10 | 4500 Solothurn